Sicherheitskraft ist nachts allein unterwegs

In vielen Berufen ist Alleinarbeit nicht zu vermeiden. Wo keine Kollegen in unmittelbarer Nähe sind, steigt das Risiko im Ernstfall. Ein Sturz, ein Schwächeanfall oder ein Arbeitsunfall kann schnell lebensbedrohlich werden, wenn keine Hilfe gerufen wird. Hier kommen sogenannte Totmannwarner ins Spiel – technische Geräte, die im Ernstfall automatisch Alarm auslösen und somit Leben retten können.

Wie funktioniert ein Totmannwarner?

Totmannwarner erkennen Bewegungsstillstand oder ungewöhnliche Körperhaltungen. Sie reagieren beispielsweise, wenn eine Person über einen bestimmten Zeitraum keine Bewegung mehr zeigt oder in einer Position verharrt, die auf Bewusstlosigkeit hindeutet. Zunächst erfolgt meist ein Voralarm, der dem Träger eine Reaktionsmöglichkeit gibt. Bleibt diese aus, wird ein Hauptalarm aktiviert – häufig begleitet von einer Weiterleitung an eine zentrale Leitstelle oder an andere Personen im Arbeitsumfeld. Moderne Systeme nutzen dazu Funk, Mobilfunk oder GPS.

Der Anwendungsbereich solcher Geräte ist breit. Besonders häufig werden sie im industriellen Umfeld eingesetzt, etwa bei Wartungs- oder Kontrollarbeiten in Chemiewerken, auf Baustellen, in Silos oder abgeschlossenen Anlagen. Auch Rettungskräfte wie Feuerwehrleute, insbesondere Atemschutzgeräteträger, sind häufig mit Totmannwarnern ausgerüstet. Ebenso profitieren Alleinarbeiter in Forstbetrieben, im Hoch- und Tiefbau oder in Versorgungsbetrieben von dieser Technik.

Welche Vor- und Nachteile gibt es?

Ein großer Vorteil liegt in der automatischen Überwachung: Der Träger muss keine aktiven Signale senden – das Gerät erkennt kritische Situationen selbstständig. Dadurch werden auch Fälle abgesichert, in denen die Person nicht mehr handlungsfähig ist. Die Geräte können zudem mit Ortungstechnologien kombiniert werden, sodass Helfer im Notfall schneller zur Unfallstelle finden.

Trotzdem gibt es auch Nachteile. Totmannwarner sind auf eine zuverlässige Stromversorgung angewiesen, was regelmäßiges Laden oder Batteriewechsel notwendig macht. In bestimmten Situationen – etwa bei längerem ruhigem Sitzen oder konzentriertem Arbeiten ohne große Bewegung – kann es außerdem zu Fehlalarmen kommen. Darüber hinaus entstehen Anschaffungs- und Wartungskosten, die bei der Einführung solcher Systeme einkalkuliert werden müssen.

Alternativen zu Totmannwarnern sind zum Beispiel Totmannschalter, die aktiv vom Nutzer betätigt werden müssen. Lokführer verwenden diese Option. Weitere Möglichkeiten sind App-basierte Alleinarbeitslösungen, Videoüberwachung mit Bewegungserkennung oder regelmäßige Check-in-Anrufe durch Kollegen oder eine Leitstelle. Welche Lösung am besten geeignet ist, hängt von der konkreten Tätigkeit, dem Gefährdungspotenzial und den örtlichen Gegebenheiten ab.

Insgesamt stellen Totmannwarner eine sinnvolle Investition in die Arbeitssicherheit dar – besonders dort, wo das Risiko hoch und Hilfe nicht sofort verfügbar ist. Sie ersetzen zwar nicht eine gute Gefährdungsbeurteilung und sichere Arbeitsorganisation, bieten aber einen wichtigen technischen Schutzschirm für gefährliche Alleinarbeiten.

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