Die richtige Bildschirmergonomie am Arbeitsplatz ist entscheidend für die Gesundheit der Mitarbeiter. Besonders in Bürojobs, die häufig mit langen Bildschirmarbeitszeiten verbunden sind, können falsche Sitz- oder Bildschirmpositionen zu gesundheitlichen Problemen führen. Hier kommt die DGUV Information 215-410 „Bildschirm“ ins Spiel, die spezifische Empfehlungen und Vorgaben zur ergonomischen Gestaltung von Bildschirmarbeitsplätzen gibt, um gesundheitliche Risiken zu minimieren.
Die DGUV Information 215-410 „Bildschirm“ ist eine praxisorientierte Leitlinie, die vom Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) herausgegeben wurde. Sie bietet umfassende Informationen zu den ergonomischen Anforderungen an Bildschirmarbeitsplätze und beschreibt Maßnahmen, die Unternehmen ergreifen sollten, um die Gesundheit der Mitarbeiter zu schützen. Die Richtlinie umfasst unter anderem Empfehlungen zur richtigen Höhe des Bildschirms, zur Sitzposition, zur Beleuchtung des Arbeitsplatzes und zur Anordnung von Tastatur und Maus. Ziel ist es, sowohl körperliche Belastungen als auch visuelle Anstrengungen zu reduzieren und eine möglichst entspannte Arbeitsumgebung zu schaffen.
Einfluss auf Skelett und Muskulatur
Eine falsche Haltung während der Arbeit am Bildschirm kann erhebliche Auswirkungen auf Skelett und Muskulatur haben. Häufige Probleme sind Verspannungen im Nacken, in den Schultern und im Rücken sowie Schmerzen in den Handgelenken und Armen. Dies liegt oft an einer schlechten Sitzposition oder einer unergonomischen Anordnung von Bildschirm, Tastatur und Stuhl. Das ständige Sitzen in einer statischen Position führt dazu, dass Muskeln und Gelenke überlastet werden, was langfristig zu chronischen Beschwerden führen kann.
Insbesondere das Sitzen in gebeugter Haltung oder das Drehen des Kopfes zu einem ungünstigen Bildschirmwinkel fördert Fehlhaltungen. Diese führen nicht nur zu Muskelverspannungen, sondern auch zu einer erhöhten Belastung der Wirbelsäule und der Gelenke. Um diese Risiken zu vermeiden, sollte der Bildschirm so aufgestellt werden, dass der Kopf in einer natürlichen, aufrechten Position bleibt. Der Bildschirm sollte auf Augenhöhe oder leicht darunter positioniert sein, sodass der Blickwinkel angenehm und nicht anstrengend ist. Richtig positionieren lässt sich der Bildschirm mit einer beweglichen Bildschirmhalterung.
Weitere Methoden für Ergonomie am Arbeitsplatz
Neben der richtigen Positionierung des Bildschirms gibt es noch viele weitere Maßnahmen, um die Ergonomie am Arbeitsplatz zu verbessern. Eine der wichtigsten ist die richtige Einstellung des Bürostuhls. Der Stuhl sollte so angepasst werden, dass die Füße flach auf dem Boden stehen und die Oberschenkel einen rechten Winkel bilden. Die Rückenlehne sollte den unteren Rücken gut stützen, um eine aufrechte Haltung zu fördern.
Ergonomische Tastaturen und Mäuse spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Diese Geräte sind so gestaltet, dass sie die natürliche Handhaltung fördern und die Belastung von Handgelenken und Armen verringern. Auch regelmäßige Pausen sind entscheidend. Die sogenannte 20-20-20-Regel empfiehlt, alle 20 Minuten eine kurze Pause von 20 Sekunden einzulegen und dabei auf einen Punkt in mindestens 20 Metern Entfernung zu schauen, um die Augen zu entlasten.
Zusätzlich sollte der Arbeitsplatz gut beleuchtet sein, um die Augen nicht unnötig zu belasten. Natürliches Licht ist dabei bevorzugt, jedoch sollte Blendung vermieden werden. Eine gute Beleuchtung und die richtige Position des Bildschirms sind entscheidend, um die Augen nicht zu überanstrengen und eine langfristige Sehgesundheit zu sichern.
Die Implementierung dieser ergonomischen Prinzipien verbessert nicht nur das Wohlbefinden der Mitarbeiter, sondern kann auch die Produktivität steigern und Fehlzeiten durch gesundheitliche Probleme reduzieren.