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Wenn Sie das hier lesen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie gerade eine sitzende Tätigkeit ausüben.

Laut einer Publikation des RKI verbringen knapp die Hälfte der Deutschen im erwerbsfähigen Alter (18 bis 64 Jahre) ihre Arbeitszeit vorwiegend sitzend oder stehend. Der Anteil steigt mit zunehmendem Bildungsgrad.

Am meisten (73,0 %) sitzen Frauen zwischen 18-29 Jahren. Der Prozentsatz sinkt über alle Bildungsgruppen mit dem Alter. Stattdessen gibt es eine Zunahme bei vorwiegend mäßig anstrengenden Tätigkeiten oder Gehen. Den gleichen Effekt gibt es bei Männern. Allerdings sitzt die obere Bildungsgruppe zu 70 – 80 %.

Gleichzeitig ist der Anteil an Männern mit vorwiegend schwerer körperlicher oder körperlich beanspruchender Tätigkeit durchschnittlich fast fünfmal so hoch wie bei Frauen.

Sitzende Tätigkeit als Lebensstil

Die verschiedenen Schweregrade körperlicher Tätigkeit kommen mit ihren eigenen gesundheitlichen Gefahren. Wohl jedem ist bewusst, welchen Schaden Bewegungsabläufe bei mäßig bis schweren körperlichen Tätigkeiten verursachen können. Das ergibt sich aus der Unmittelbarkeit der Folgen: Wer den ganzen Tag auf den Beinen war, spürt abends seine Füße. Wer viel heben oder bücken musste, spürt Arme und Rücken.

Unsichtbar sind dagegen lange die Folgen von zu langem Sitzen. Dabei korreliert die Sterblichkeit bei Erwachsenen mit jeder Stunde sitzender Tätigkeit um 2% (Chau, Grunseit, Chey et al. (2013)).

Welche Art von Tätigkeit für die eigene Gesundheit besser ist, lässt sich nicht pauschal sagen. Eine Tätigkeit in Bewegung beugt zwar den unscheinbaren Erkrankungen infolge mangelnder Bewegung vor, kann aber selbst Schäden am Skelett- und Muskelsystem verursachen. Außerdem neigen Menschen mit körperlicher Belastung während der Arbeitszeit dazu, Bewegung seltener zusätzlich in ihre Freizeit einzubauen.

Menschen mit sitzender Tätigkeit können Gegenmaßnahmen in ihren Alltag einbauen. Dazu gehören Aktivpausen und Wechsel zwischen stehend und sitzend. Hilfsmittel wie höhenverstellbare Arbeitstische, Sitzbälle usw. sind auf dem Markt verfügbar. Weiter achten Menschen mit sitzender Tätigkeit oft auf einen sportlichen Ausgleich in ihrer Freizeit.

Dieser Ausgleich reicht in den meisten Fällen nicht. Daher ist es wichtig, Bewegung in den Arbeitsalltag zu integrieren, was der Arbeitgeber durch Bewegungsangebote und bewegungsfreundliche Infrastruktur wie Fahrradparkplätze und Duschen unterstützen kann.

Ergonomie am Arbeitsplatz wird in den Schulungen von ABC Baris genauer behandelt und bietet Ihnen Hilfestellungen, um sie in Ihrem Unternehmen richtig umzusetzen. Sprechen Sie uns gerne für einen Schulungstermin oder eine Beratung an.

Quellen:

Chau JY, Grunseit AC, Chey T et al. (2013) Daily Sitting Time and All-Cause Mortality: A Meta-Analysis. PLOS ONE 8(11):e80000

Rütten A, Pfeifer K, Banzer W et al. (2016) National Recommendations for Physical Activity and Physical Activity Promotion. FAU University Press, Erlangen

Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (2016) INKAR – Indikatoren und Karten zur Raum- und Stadtentwicklung. Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Bonn

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