Wie genau geht eigentlich etwas kaputt? Manchmal ist es ein großes, einschneidendes Ereignis. Das in letzter Hoffnung gerufene „Vorsicht!“ bleibt dir im Halse stecken, als der Kollege wohlmeinend die offenen Schublade schließt und dabei gekonnt Kabel und Stecker zerquetscht. Wir ignorieren, weshalb das Kabel überhaupt von der Schublade gefangen war. Das sind sie nämlich irgendwie immer. Die Hauptverdächtigen sind Schwerkraft und Biegung des Kabels. Die Schwerkraft kann man schwer verklagen, an der Biegung ist man irgendwie wieder selbst schuld.
Abgesehen von solch eindeutigen Fällen gibt es auch das langsame Kaputtgehen. Beliebt bei Kopfhörerkabeln, die mehrmals täglich sorgsam aufgewickelt und in der Tasche verstaut werden, nur um sich beim Herausholen trotzdem in einen gordischen Knoten verwandelt zu haben. Etwas, das Bluetooth-Kopfhörer ihnen voraus haben. Die einzelnen EarBuds gehen dafür gerne verloren, aber niemand ist perfekt.
Ein anderer Kandidat für Bruch sind handliche USB-Kabel. Bei stetem Ziehen und Entwirren wundert sich eigentlich keiner, wenn das Material Ermüdungserscheinungen zeigt. Durch das graduelle Fortschreiten gewöhnt man sich auch schnell.
Ergebnis sind Ansichten wie im Titelbild.
Hier hilft ein gut gemeinter Blick von außen, entweder durch einen Kollegen oder durch eine Fachkraft für Arbeitsschutz, die sich das Unternehmen bei einer Begehung mal genau anschaut und dann freundlich, aber bestimmt darauf hinweist, dass ein bloßes Kabel auf einem Holztisch über Kunststoffteppich eine deutliche Brandgefahr darstellt und ersetzt werden sollte.
Denn bei aller Liebe, eine Brandgefahr, das sind sie, diese lang gehegten Kabel.